Chronik

Chronik

Gründungsjahr: 1960

Anzahl der Gründungsmitglieder: 11

Namen der Gründer: Bernhard Schöpfel, Hans Ehrl

Erster Schützenmeister: Hans Ehrl

Schießstätte in Aufkirchen, Gasthof zur Post

6 LG/LP-Stände

Eigene Fahne, geweiht 1972

Wenn man die Gründungsjahre der einzelnen Schützengesellschaften verfolgt, so muss man feststellen dass es sich bei der Aufkirchener Schützengesellschaft um eine der jüngeren im Gau handelt.

Dies ist jedoch nur bedingt richtig.

Bereits in den Jahren 1920 bis 1923, das genaue Datum ist nicht festzustellen, wurde in Aufkirchen eine Schützengesellschaft ins Leben gerufen. Jedoch konnten hierüber weder in Aufkirchen noch beim Gau nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs schriftliche Unterlagen gefunden werden. Die einzigen Relikte aus dieser Zeit sind zwei alte Vereinsabzeichen der Mitglieder Ludwig Porzel und Martin Wastian.

In den 50er Jahren wurde zwar in Aufkirchen sportlich geschossen, jedoch führte diese Betätigung nicht zur Gründung eines Vereins.

Die Voraussetzungen für eine Wiedergründung waren nicht gegeben eine Neugründung wurde erforderlich.

Auf Initiative von Bernhard Schöpfel trafen sich am 12. Oktober 1960 19 Gleichgesinnte, um offiziell an die Aufkirchner Schützentradition anzuknüpfen. Neben dem Wunsch und dem Willen waren die äußeren Möglichkeiten von wesentlicher Bedeutung und diese bot Bernhard Schöpfel gleich mit an.

In seinem Cafe wurde ein Platz zur Verfügung gestellt; er finanzierte die Standanlage und ein Vereinsgewehr vor. Daß die Stände nur eine Länge von 8,75 m aufwiesen tat der Begeisterung keinen Abbruch, auch nicht, dass diese zu jedem Schießabend wieder neu aufgestellt werden mussten.

Dies war zwar ein bescheidener Anfang aber immerhin ein Anfang.

Zum 1. Schützenmeister wurde Johann Ehrl gewählt, der diese Amt bis 1964 führte, dann von Josef Hofner abgelöst wurde, mit dem er im Wechsel bis 1989 regierte.

In der Hauptversammlung vom 20. Oktober 1961, zu der auch das Gauschützenmeisteramt mit den Schützenmeistern Eugen Ehrler, Hans Ambacher und dem Gausportleiter Josef Ambacher begrüßt werden konnte, wurde in einer Übereinstimmung der Beitritt zum Gau Starnberg beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt konnten bereits 35 Mitglieder gezählt werden.

Daneben haben im Laufe der Jahre Freundschaftsschießen und gemeinsame Veranstaltungen wie Volkstrauertag, Sebastianijahrtag mit benachbarten und auch gaufremden Vereinen einen festen Platz im Jahresablauf eingenommen.

Die Spendenfreudigkeit der Mitglieder, die fast alle eine oder mehrere Münzen zur Verfügung stellten, ermöglichte es, 1963 eine Schützenkette anfertigen zu lassen. Hierbei gebührt auch der Dank dem Trachtenverein und Hans Sägmüller, die ebenfalls durch das Einfügen einiger schöner, alter Münzen diesem Schmuckstück Glanz verleihen.

Als erster stolzer Schützenkönig konnte Johann Ehrl sie tragen.

Ehrenschützenmeister Johann Ehrl gratuliert dem 1. Schützenmeister Gustav Bosselmann zu Erringung der Königswürde 1989

Im gleichen Jahr wurde das überlieferte Motiv als Vereinsabzeichen geprägt – es erinnert so ständig an die Tradition. Das Schießjahr 1967 mußte in neuer Umgebung begonnen werden, da das Cafe Schöpfel schloß. Einzige Ausweichmöglichkeit war zu dieser Zeit der ehemalige Tutzinger Hof in Berg. Jedoch bereits 1968 kehrten wir nach Aufkirchen zurück und fanden im Gasthof zu Post eine neue Heimat.

Hier wurden wesentliche Ereignisse, die 1969 zum Tragen kamen vorbereitet. Die Erarbeitung einer Vereinssatzung, der Antrag auf eine Anerkennung als e.V., die Namensgebung in „St. Sebastian Aufkirchen“, sowie die Vorbereitung des nach Aufkirchen vergebenen Gauschießens. Die Ausrichtung erfolgte zusammen mit der Schützengesellschaft Manthal-Haarkirchen und fand bei den 771 Teilnehmern großen Anklang. Am Sonntag, den 25 Juni 1972, wurde unter einem herrlich weiß-blauen Himmel, die Teilnahme des gesamten Schützengaues, unsere Fahne geweiht. Dieses einmalige, festliche Ereignis wird, nicht zuletzt durch den von unserem Schützenkameraden Monsignore Alfons Wimmer an der Lindenallee abgehaltenden Feldgottesdienst, allen Anwesenden in Erinnerung bleiben. Inzwischen war unsere Gesellschaft auf 60 Mitglieder angewachsen. Das 25. Jubiläumsgauschießen richteten wir wiederum zusammen mit den Mantal-Harkirchener Schützenkameraden aus, wobei sich die Teilnehmerzahl bereits auf 1037 erhöht hatte.

Nachdem sich in Aufkirchen für eine derartige Veranstaltung keine räumlichen Möglichkeiten boten, wurde uns hierfür die Schießstätte in Starnberg zur Verfügung gestellt.

Ein Feldgottesdienst und ein würdiger Festabend gestalteten am 22. Juni 1985 die 25 jährige Wiedergründungsfeier. Eine besondere Freude bereitete uns zu diesem Jubiläum Schützenkamerad Fritz Hossfeld. Anläßlich seines 70. Geburtstages hat er unseren Namenspatron, den heiligen Sebastian, in Holz schnitzen lassen.

Der heilige Sebastian, angefertigt vom Holzbildhauer Karl Strobl, München, nachempfunden der Figur in der Klosterkirche Rott am Inn, die 1765 von Josef Götsch nach dem Entwurf des berühmten Ignaz Günther geschaffen wurde.

Am 12. April 1988 wurde Monsignore Alfons Wimmer zum Ehrenmitglied ernannt.

Das Jahr 1989 begann mit der Ablösung von Gründungsmitglied und langjährigem 1. Schützenmeister Johann Ehrl durch Gustav Bosselmann. Für seine besonderen Verdienste und den unermüdlichen Einsatz für das Schützenwesen wurde Johann Ehrl zum Ehrenschützenmeister ernannt.

Mit einer für uns freudigen Überraschung endete das Gauschiessen. Einer unserer jüngsten Schützenkameraden, Stefan Schwenk, wurde Gaukönig 1989. Hier endet vorläufig unsere Chronik, aber man kann sicher sein das sich in den kommenden Jahren noch manches erwähnenswerte Ereignis anfügen läßt.

Euer Schützenverein St. Sebastian Aufkirchen